Was ist Durchfall?
Von Durchfall spricht man, wenn jemand innerhalb von 24 Stunden über dreimal sehr weichen (breiigen) oder flüssigen Stuhlgang hat. Durchfall wird oft von Bauchschmerzen, Krämpfen und Blähungen
begleitet, Durchfall und Übelkeit gehen manchmal auch mit Erbrechen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen einher.
Welche Arten von Durchfall gibt es?
- Akuter Durchfall: 1-4 Wochen
- Chronischer Durchfall: länger als 4 Wochen
- Infektiöser Durchfall: wird meistens durch Viren, Bakterien oder Bakterientoxine ausgelöst.
- Nichtinfektiöser Durchfall: z.B. bei chronischen Darmentzündungen, Nahrungsmittelintoleranzen (z.B. Lactose- oder Fructoseintoleranz), Zöliakie, Reizdarm, Fettverdauungsstörungen,
Tumorerkrankungen, nach Antibiotikaeinnahme ect.
Wann ist Selbstbehandlung möglich?
Durchfall, der weder Blut noch Eiter enthält und Personen über 2 Jahre betrifft, die weder Fieber aufweisen noch einen Ausschlag zeigen.
Wann sollten ich einen Arzt zu Rate ziehen?
- Wenn der Durchfall länger als 3 Tage dauert oder mit Fieber, blutigem Stuhl und anhaltendem Erbrechen kombiniert ist.
- Bei Säuglingen, Kleinkindern, alten Menschen und Nierenkranken- besonders wenn es zu zunehmender Müdigkeit, Schläfrigkeit, Rückgang der Harnmenge oder Verwirrtheit durch Austrocknung kommt.
- bei chronischen Durchfall, der mit Gewichtsverlust einhergeht.
Wie kann ich mich bei akutem Durchfall selbst behandeln?
- Viel trinken: Durchfall geht immer mit einen Verlust von Wasser und Elektrolyten einher. Ein Erwachsener sollte mindestens 3 Liter Flüssigkeit bei Durchfall trinken. Geeignet sind Wasser,
Tees und verdünnte Fruchtsäfte. Cola ist zu süß und enthält Kohlensäure und ist daher nicht geeignet. Fertige Elektrolytpulver aus der Apotheke haben die richtige Zusammensetzung um optimal vom
Körper aufgenommen zu werden. Sie können auch selbst eine Elektrolytlösung herstellen (Rezepte siehe unten)
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Diät halten:
Falls wegen Übelkeit oder Erbrechen eine Nahrungsaufnahme einige Stunden oder bis zu einem Tag nicht möglich ist, wird das in der Regel von den meisten Menschen toleriert. Vorsicht bei
Diabetikern- Diabetesmedikamente und Insulin müssen nach Rücksprache mit dem Arzt pausiert oder reduziert werden, wenn keine Nahrung aufgenommen wird. Wenn Nahrungsaufnahme möglich ist,
beginnen Sie mit leichter Kost, wie gekochten Karotten, Reis, Haferflocken, Apfelmus oder geriebenem Apfel, Bananen, Zwieback, Biskotten und trockenem Weißbrot. Meiden Sie in den
ersten Tagen nach einem Durchfall fettreiche Nahrungsmittel, blähende Lebensmittel, Hülsenfrüchte, Pilze, scharfe Gewürze sowie Milch und Vollkornprodukte.
- ein akuter infektiöser Durchfall in unseren Breiten ist meist selbst limitierend und nach 2-4 Tagen geheilt.
- Medikamente: am besten nach Rücksprache mit dem Arzt. Zur Verfügung stehen verschiedene Probiotika, Gerbstoffe, Adsorbentien, Motilitäts- und Sekretionshemmer.
Rezepte bei Durchfall:
Reisschleim:
1 Tasse geschälten Reis
fünf Tassen Wasser
- Reis und Wasser in einen Topf aufkochen.
- Reis nun etwa 45 Minuten lang köcheln. Zwischendurch immer wieder umrühren, bei Bedarf noch etwas Wasser hinzugeben.
- Den Reis mit einem geriebenen Apfel oder einer Banane oder 2 Karotten und eine Prise Salz verfeinern
- Die Mischung etwas abkühlen und den Reis anschließend zu einem sämigen Brei pürieren.
Über den Tag verteilt immer wieder kleine Portionen des Reisschleims essen.
Elektrolytlösung:
1. 1Liter stilles Wasser oder Leitungswasser
2. 8 Teelöffel Zucker
3. 1 gestrichener Teelöffel Kochsalz;
4. ¼ Liter Orangensaft und 1-2 Bananen
In kleinen Portionen über den Tag verteilt trinken. Kindern auch löffelweise geben.
WHO-Rehydratationslösung zum Selbstherstellen:
½ Liter Mineralwasser
½ Liter Orangensaft
8 TL Zucker (gestrichen)
¾ TL Salz