Schlägt das Herz nicht mehr gleichmäßig, kann ein Vorhofflimmern vorliegen. Etwa 1-2% der europäischen Bevölkerung leiden darunter. Vor allem ältere Menschen sind betroffen.
Normalerweise befindet sich das Herz im Sinusrhythmus, d.h. vom sogenannten Sinusknoten aus werden elektrische Impulse regelmäßig in die Herzmuskulatur geschickt und das Herz schlägt gleichmäßig. Besteht ein Vorhofflimmern kommt es zu ungerichteten elektrischen Aktivitäten im Vorhof des Herzens, das Herz verliert den Sinusrhythmus und schlägt unregelmäßig. Dies bezeichnet man als eine absolute Arrhythmie. Wenn die unregelmäßigen Herzschläge sehr schnell sind, spricht man auch von einer Tachyarrhythmia absoluta (TAA).
Patienten, die unter Vorhofflimmern leiden, haben oftmals einen zu schnellen und unregelmäßigen Puls. Gerade bei bereits am Herzen vorerkrankten Patienten kann es, durch den zu schnellen Puls, zu Luftnot oder Schwindel, gelegentlich auch zu Brustschmerzen kommen. Über ein Elektrokardiogramm (EKG) kann Ihr Arzt sehr schnell die Diagnose Vorhofflimmern sichern.
Durch zu schnelles Schlagen kann das Herz nicht mehr effektiv arbeiten, innerhalb von Tagen bis Wochen kann sich in manchen Fällen eine Herzmuskelschwäche mit ausgeprägter Herzinsuffizienz entwickeln. Gefährlich ist vor allem das erhöhte Risiko für Embolien. Durch die Veränderungen des Blutflusses im Vorhof des Herzens können sich leicht Blutgerinnsel bilden, die dann ausgeschwemmt werden, und an anderer Stelle des Körpers ein Gefäß verstopfen können. Besonders gefürchtet ist in diesem Zusammenhang der Schlaganfall. Dieser entsteht durch Verstopfung eines Blutgefäßes im Gehirn.
Bei der Therapie des Vorhofflimmerns unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Maßnahmen. Je nach Dauer des Vorhofflimmerns und des persönlichen Risikos wird Ihr Arzt eine passende Therapie vorschlagen.
Vorhofflimmern ist eine Erkrankung die mit hohen Risiken einhergeht und deswegen unbedingt behandelt werden sollte. Gelingt es nicht den Rhythmus des Herzens durch Medikamente oder Elektrotherapie wiederherzustellen, sollte die Herzfrequenz medikamentös auf normale Werte gesenkt werden. Um eine Embolie, wie z.B. einen Schlaganfall, zu verhindern müssen entsprechende Medikamente dauerhaft eingenommen werden
Dr. Gertraud Woda
Ärztin für Allgemeinmedizin
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