Akut auftretende Rückenschmerzen klingen meistens in weniger als sechs Wochen ab. Manchmal werden die Rückenschmerzen aber chronisch und treten wiederholt für längere Zeit auf. Sie werden dann zu chronischen Rückenschmerzen. Hierbei ist eine gezielte Behandlung sehr wichtig, um eine günstigeren Verlauf und Beschwerdelinderung zu erzielen.
In einem von vier Fällen dauern die Rückenschmerzen über drei Monate an. In diesem Stadium wird davon ausgegangen, dass es sich nicht mehr um einen akuten Schmerz handelt, sondern ein chronisches Problem besteht. Ebenfalls als chronisch ist ein Rückenschmerz zu benennen, wenn mehrere Episoden pro Jahr auftreten und die Schmerzen an mehr als der Hälfte der Tage des Jahres bestehen.
Bei einer falschen Bewegung oder Belastung kann es zu einer Verspannung kommen. Sie bringt einen Schmerz mit sich, der meistens einige Zeit nach dem ursächlichen Ereignis von allein verschwindet.
Wenn der Schmerz anhält, liegen andere Gründe vor, die anhand folgender Punkte untersucht werden können.
Nur in weniger als 10 Prozent der Fälle werden Rückenschmerzen durch andere Erkrankungen wie beispielsweise Osteoporose, Entzündungen oder Bandscheibenvorfälle hervorgerufen.
Chronische Rückenschmerzen sollten mit entsprechenden Untersuchungen und Diagnostik durch Ihren Arzt abgeklärt werden, um die oben genannten seltenen Ursachen der chronischen Rückenschmerzen sicher auszuschließen.
Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung ist die Vermeidung von jeglicher Bewegung bei Rückenschmerzen nicht empfehlenswert sondern sogar kontraproduktiv – die Schmerzen dauern weiter an.
Es ist wichtig, dass Sie soweit wie möglich Ihre Arbeit fortsetzen. Zugleich ist eine schnelle Ursachenfindung für die Schmerzen erforderlich, um Abhilfe schaffen zu können. Eine Neuordnung eines nicht ausreichend ergonomischen Arbeitsplatzes kann bereits einen chronischen Rückenschmerz beenden. Dies haben Studien ergeben.
Der behandelnde Arzt wird zusammen mit dem Arbeitsmediziner bzw. Betriebsarzt anregen, den Arbeitsplatz anders einzurichten. Bei sehr ausgeprägten chronischen Rückenschmerzen muss auch an einen Wechsel des Arbeitsplatzes oder der ausgeübten Tätigkeit gedacht werden.
Ja. Medikamente gegen Schmerzen und Muskelverspannungen können Ihnen helfen diese zu lindern. Kurzfristig können Sie auf rezeptfreie Schmerzmittel zurückgreifen. Bei chronischen Schmerzen wird Ihnen der Arzt spezielle Medikamente wie so genannte nicht-steroidale Antirheumatika, COX-2-Hemmer oder ein anderes Schmerzmittel verordnen. Er wird dabei auch die wahrscheinliche Dauer der Einnahme und die möglichen Nebenwirkungen der Schmerzmittel berücksichtigen.
Das Tragen eines Lendengürtels kann bequem sein, aber das Auftreten des Schmerzes wird dadurch nicht verhindert. Der Zweck eines Lendengürtels ist das Erlernen einer guten Haltung. Jedoch kann er Ihnen ein falsches Sicherheitsempfinden geben und Sie zur Ausführung von Bewegungen verleiten, die Ihrem Rücken schaden.
Nein. Es wird empfohlen, Sport zu treiben, um Ihren Rücken mit seiner Muskulatur zu stärken und das Risiko einer Rückkehr des Schmerzes einzuschränken. Es sind vorzugsweise sanfte Sportarten zu wählen wie Schwimmen, Radfahren, Gehen oder Gymnastik in angemessener Form und Umgebung. Denken Sie immer daran, sich vor jeder körperlichen Aktivität gut aufzuwärmen.
Außerdem helfen Ihnen Fitness-Studios mit besonderen Kursen für den Rücken und spezielle Rückenschulen dabei, Ihre Rückenmuskulatur zu trainieren und die richtige Haltung zu erlangen. So können Sie Schmerzen im Rücken lindern und vermeiden.
Strikte Ruhe ist oftmals nicht die richtige Lösung bei anhaltenden Rückenschmerzen. Es ist meist sinnvoller, schnellstmöglich die Ursache zu ergründen und entsprechende Veränderung im Bewegungsablauf vorzunehmen. Geeigneter Sport kann sowohl zur Vorbeugung als auch zur Therapie von Rückenschmerzen einen wichtigen Beitrag leisten.
Bei der Ischialgie handelt es sich um einen häufig auftretenden, manchmal zu Beeinträchtigungen führenden Schmerz. In der Regel hängt die Ischialgie mit der Reizung eines Nerven (an der Nervenwurzel im Bereich der Wirbelsäule) zusammen.
Die Weiterleitung des Schmerzes folgt dem Verlauf eines Nerven, der Ischiasnerv genannt wird. Der Ischiasnerv, der im Rückenmark entspringt und zwischen den Wirbelkörpern herauszieht, sorgt für die Empfindlichkeit der Haut und ermöglicht die Kontrolle über die Muskeln in einem großen Teil des Beins.
Der Schmerz ist die Folge einer Entzündung des Nerven, die meist von einer Kompression (einem Druck auf den Nerven) auf Grund eines Bandscheibenvorfalls herrührt. Man spricht hierbei auch von einer „diskogenen Radikulopathie“.
Der Schmerz kann von einem Taubheitsgefühl, Kribbeln oder einer Missempfindung der Haut, der so genannten „Parästhesie“, begleitet sein.
In der Mehrzahl der Fälle ist sie die Folge eines Verschleißes einer der Bandscheiben. Dabei spielen mehrere Faktoren zusammen: berufliche Belastung, Sport, Traumata und andere äußere Einwirkungen sowie genetische Veranlagung. Nach einem Bandscheibenvorfall kommt es häufig zu einer Kompression des Ischiasnervs.
In der Regel heilt eine Ischialgie innerhalb von wenigen Wochen von selbst wieder ab. Strenge Bettruhe wird heute nicht mehr empfohlen. Wichtig ist, sich so schnell wie möglich Erleichterung zu verschaffen. Hier helfen Schmerzmitteln, Entzündungshemmern und Infiltrationen.
Vermeiden Sie eine Ruhigstellung, lindern Sie den Schmerz so schnell wie möglich und haben Sie Geduld – in der Regel heilt die Ischialgie von selbst ab.
Dr. Gertraud Woda
Ärztin für Allgemeinmedizin
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