Bei der Epicondylitis handelt es sich um eine Sehnenscheidenentzündung am Ellenbogen. Sie kommt häufig vor, ist schmerzhaft und oft bewegungseinschränkend. Eine Infiltration ist die beste Therapie zur Besserung.
Der „Tennisellenbogen“, auch Epicondylitis oder Epikondylopathie genannt, ist eine Erkrankung der Sehne, mit der bestimmte Muskeln des Unterarms am distalen Teil des Oberarmknochens (Humerus)
befestigt sind. Sie entspringt an einem kleinen Knochenvorsprung im Bereich des Gelenkes (Epicondylus).
Dieser Bereich, der Sehnenansatzpunkt, ist entzündet und verursacht die Schmerzen.
Es kommt zu einem charakteristischen Schmerz am Epicondylus, der beim Berühren des Bereichs oder beim Schließen der Faust bei gestrecktem Arm verstärkt wird.
Diese Erkrankung entsteht durch Überbeanspruchung des Unterarms. Der Schmerz tritt nach Überlastung auf, beispielsweise durch eine Sportart, bei der der Ellenbogen stark beansprucht wird (Tennis, Squash, Volleyball, Basketball, Handball, Golf, Wasserball, ...), in der Freizeit (Heimwerken, Gartenarbeit) oder, was sehr häufig vorkommt, in einem beruflichen Umfeld (oft wiederkehrende Bewegungen, Tragen schwerer Lasten mit gestrecktem Arm, ...).
Normalerweise verheilt eine Epicondylitis von selbst. Es kann jedoch sehr lange dauern (ein bis zwei Jahre), bis sich die beschädigten Knochen und Sehnen erholt haben.
Zunächst ist es notwendig, schmerzhafte Bewegungen und jene Situationen, die die Sehnenscheidenentzündung ausgelöst haben, möglichst zu vermeiden. Dazu gehören Sportarten, bei denen der
Ellenbogen stark belastet wird sowie starke und einseitige Beanspruchung. Diese Zeit der Schonung sollte sich über mehrere Wochen erstrecken.
Oral verabreichte Schmerzmittel und Entzündungshemmer sind nur bedingt wirksam.
Es werden auch Stoßwellen-Therapien angewandt. Sie verursachen eine tiefe und gezielte Massage des schmerzenden Sehnenansatzes.
Die wirksamste Behandlung zur Schmerzlinderung ist die Infiltration, also das Einspritzen, von Kortikoiden direkt in den betroffenen Bereich. Sie kann in den ersten 48 Stunden Schmerzen verursachen. Es handelt sich dabei um eine normale Reaktion. Die Einnahme eines Schmerzmittels oder die Anwendung eines Eisbeutels können helfen, diese Phase zu überstehen. Eine Belastungspause ist über einen längeren Zeitraum notwendig. Die Wirkung der Infiltration ist zwei bis drei Wochen lang spürbar. Es können zwei oder drei Infiltrationen notwendig sein, um eine dauerhafte Besserung zu erreichen. Physiotherapie kann eine zusätzliche Hilfe sein.
In seltenen Fällen, bei denen sich die üblichen Behandlungen als nicht wirksam erwiesen haben und die Bewegungseinschränkung sehr groß ist, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Es gibt verschiedene Techniken, die alle unter Vollnarkose durchgeführt werden und zu guten Ergebnissen führen.
Die Sehnenscheidenentzündung am Ellenbogen (Tennisellenbogen) ist eine sehr häufige Erkrankung. Für eine erfolgreiche Heilung darf das betroffene Gelenk über einen längeren Zeitraum hinweg nicht zu stark belastet werden, damit der Sehnenansatz am Knochen sich wieder erholen kann.
Dr. Gertraud Woda
Ärztin für Allgemeinmedizin
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